Von Anfang an wurde im Gottesdienst gesungen. Schon der Kirchenvater Augustinus wusste, dass die Worte durch den Gesang verstärkt werden. Deshalb sagt er: «Doppelt betet, wer singt.» In der Kirche entwickelte sich allmählich eine Art liturgischer Sprechgesang, der mal sehr einfach, mal komplex sein konnte: der gregorianische Choral. Die Praxis brachte es mit sich, dass der Gesang immer kunstvoller wurde und fast nur noch von Profis ausgeführt werden konnte. Dies war mit ein Grund, weshalb sich die Reformatoren von der Tradition des gregorianischen Chorals distanzierten. [/column] [/row] Anfang des 20. Jahrhunderts kam es jedoch zu einer Wiederentdeckung der Gregorianik in den Reformationskirchen des deutschsprachigen Raums. Das erneute Interesse an dieser Formenwelt gottesdienstlichen Handelns gab Anlass dazu, dass man sich um die Entwicklung einer «deutschen Gregorianik» für den evangelischen Gottesdienst bemühte. Eine wichtige Rolle spielte in dieser Hinsicht u.a. die «Kirchliche Arbeit Alpirsbach». Deutsche Gregorianik steht im Zentrum des täglichen Betens der Michaelsbruderschaft: Das «Evangelische Tagzeitenbuch» enthält u.a. einen vollständigen Betsingpsalter in Choralnotation mit Singanleitung und Auszeichnung nach Stunden-, Tages- und Wochenpsalmen.
Links:
Informationen über den Gregorianischen Gesang (Gregorianik)
Komplet (Nachtgebet) – zum Hören und Mitbeten (aufgenommen im Kloster Kirchberg)